Susi and the Wailers
Problem: Kein eigener Übungsraum

Das Publikum geht mit, singt mit und hat seinen Spaß: Susi and the Wailers steht auf der Bühne, eine Band die bei den jungen Nordenhamer Rockfans gut ankommt: Rock mit New-Wave-Elementen und Disco-Zitaten heißt das musikalische Erfolgsrezept, zu dem die 16jährige Sabine Rust die deutschen Texte beisteuert. Und die haben es teilweise in sich, sind ganz schön provozierend. Zum Beispiel der Song „Disco ist toll": Der ganze Schuppen ist vermieft/die Tussis werden rumgehievt/Meine Lunge ist nicht zu gebrauchen/das kommt allein vom vielen Rauchen./Die ganzen Klos voll und besetzt/hier wird die Schminke abgewetzt/Am Spiegel seh ich Lippenstift/nein, hier wird nicht gekifft.
Sabine zu ihrem Lied: „Ich hab natürlich prinzipiell nichts gegen Discos, in unserer Musik gibt es ja auch Disco-Ele-mente, aber das Balzgehabe das da teilweise abläuft, find ich doch sehr komisch, und das wollte ich in meinem Song mal etwas auf die Schippe nehmen."
„Sabine steht bei uns im Mittelpunkt. Ihre Texte, ihr Gesang und auch ihre Art, sich auf der Bühne darzustellen, prägen den Stil von Susi and the Wailers sehr stark", betont der 17jährige Gitarrist Markus Kaps.
Zu Susi and the Wailers gehören weiterhin der 16jährige Schlagzeuger Jens Knauff, der 17jährige Bassist Carsten Meier und der 17jährige Gitarrist Ingo Marek, der sich für Andreas Pabel der Band angeschlossen hat. Markus, Carsten und Andreas rocken zudem noch in der Band Sealskin.
Die Melodien zu den Stücken stammen meist von Carsten oder noch von Andreas.
Auch wenn aus dem Disco-Text jede Menge Spott spricht, so versichert Sabine doch, daß Susi and the Wailers weit davon entfernt ist, sogenannte Agit-Prop-Songs zu spielen. „Das lehnen wir sogar strikt ab", betont sie. „Wir wollen den Leuten nicht vorerzählen, was sie zu denken haben und uns vom Publikum auch nicht als politische Band abstempeln lassen." Die meisten Songs von Sabine handeln von persönlichen Erlebnissen und Problemen, die sie betroffen machen. „Wer mag soll über meine Texte nachdenken, wer nicht, soll es seinlassen", gibt sich Sabine recht gleichgültig.
Den Namen hat sich die Band in Anlehnung an Bob Marley and the Wailers gegeben, obwohl ihre Musik mit Reggae nun überhaupt nichts zu tun hat. „Und Sabine
and the Wailers wollten wir uns nicht nennen, weil das nicht so gut klingt", erläutert Jens. Das Ergebnis dieser Überlegung war dann eben der Name Susi and the Wailers.
Das Problem der Gruppe ist, daß sie über keinen eigenen Übungsraum und keine komplette Anlage verfügt. Die Stücke werden daher meistens auf der Anlage des Schulzentrums am Luisenhof eingeprobt.
Für die Zukunft hat sich die Band vorgenommen, sich gemeinsam mit anderen Nachwuchs-Rockbands auch einmal einem größeren Publikum zu präsentieren. Der Anfang dafür soll die Rockfete am 26. März in der Friedeburg sein, die Sabine mitorganisiert. hei
Susi and the Wailers: (von links) Andreas Papel, Markus Kaps, Carsten Meier, Sabine Rust und Jens Knauff. Für Andreas spielt seit kurzem Ingo Marek mit.