Solar Music
Nur Rock-Musik ist uns zu wenig

Nur Rockmusik zu spielen ist uns zu wenig - was wir wollen, das ist eine Fusion von Klängen, Farben, Bildern, und Gedichten", erläutert Christian Lieske die Konzeption der Band Solar Music. Auf der Bühne versuchen die Musiker ihren Anspruch mit einer Diaschau umzusetzen. Zu diffizilen, melodiösen Klängen zeigen sie abstrakte Farbkompositionen auf der Leinwand. Doch Solar Music läßt den Zuschauer sieht nicht nur am Zusammenspiel von Farben und Musik erfreuen, die Band will auch aufrütteln, zum Nachdenken anregen, wenn zu einem Antikriegs-Song beispielsweise ein militärisches Spektakel auf die Leinwand geworfen wird.
Die Musik schreibt die Gruppe selber. Meist läßt sich der 17jährige Gitarrist und Sänger Rainer die Melodien einfallen, die dann von der Band besprochen und in Lieskes Gartenhäuschen zu einem Stück eingeübt werden. Solar Music, das sind neben Rainer Bargmann und dem 16jährigen Gitarristen Christian Lieske der 17jährige Schlagzeuger Thomas Köhler und der 15jährige Bassist Andreas Pudel. Manchmal verstärkt die 15jährige Vera Jungemann mit ihrem Gesang die Band. Die jungen Musiker drücken allesamt noch die Schulbank.
Auch zu Beginn des bisher halbjährigen Bestehens hat die Band keine Stücke bekannter Gruppen nachgespielt. „Dann wird man nur an einer Elle mit den großen Bands gemessen und die Fans haben meist den Anspruch, daß das Stück genauso klingen soll wie sie es von der Platte her kennen. Das ist zum einen schwer zu verwirklichen und zum anderen auch nicht unser Ziel, denn wir wollen keine perfekten Nachahmer sein, sondern unsere eigene Musik spielen", begründet Christian und fährt fort: „Das Schöne an der Musik ist, daß wir unsere Fantasie und Ideen bei den Stücken, Texten und auch bei der Schau verwirklichen können, und daß uns niemand vorschreibt, was wir zu tun und zu lassen haben wie das in der Schule oder im Betrieb in der Regel der Fall ist."
Das musikalische Spektrum von Solar Music umfaßt zahlreiche Stilrichtungen des Rocks, reicht von ganz harten Klängen bis zu Duetten, die Rainer und Christian auf der akustischen Gitarre spielen.
Die Texte - allesamt in der deutschen Sprache verfaßt - stammen entweder aus der Feder von Rainer oder sind Gedichtbänden von Miriam Francis entnommen. Diese Lyrikerin schreibt zeitgenössisch, kritische, melancholische oder herzerfrischend fantasievolle Verse mit Fragen, wie sie eigentlich nur von Kindern stammen können. Zu den letztgenannten zählt auch der folgende, den Solar Music vertont hat: Können Blumen schlafen? Ist der Mond ein Mann? Bindet man im Hafen auch das Wasser an? - Fallen Sterne runter? Wem gehört der Wind? Gehen Wellen unter? Hast du auch ein Kind?
Den Namen hat sich Solar Music nach einem Stück von Grobschnitt gegeben. „Einige von uns sahen Grobschnitt in einem Konzert und dieses Stück hat uns | ganz besonders gefallen", erzählt Rainer.Dann rief die Nordenhamer Rockband bei Grobschnitt in Hagen an und fragte, ob sie den Namen übernehmen dürfen, „Na klar", hieß die Antwort und Grobschnitt hat, so Christian, „sogar zugesagt, uns mal in Nordenham zu besuchen."

hei