Please Stop Talking

(von Fete)

All the questions, written on a paper,
All the words, I've never told her,
Are only letters lost in space.

(Letters - PST)

Bis jetzt war alles einfach. Die Sätze flossen nur so in die Tastatur. Seitdem wir Deutschen endlich den Humor für uns entdeckt haben, sollte es lustig sein. Es ist wirklich nicht so, dass das Kultbuch von Heinz Strunk irgendetwas damit zu tun hätte. Mein Aufzeichnungen über die Bands, in denen ich Musik gemacht habe, hat Jürgen Lange auf seiner Website veröffentlicht, lange bevor die Erstausgabe von "Fleisch ist mein Gemüse" erschienen ist. Ob nun Heinz Strunk, Tommy mit seinem Buch über die Kiks oder Sven in unserem Blog. Das was uns eint, ist die Sprache der Mucker, und die ist geprägt durch Witz und Ironie. Ich will es mal so ausdrücken: Wer auf unserem Level Musik macht, muss es mit Humor nehmen. Jetzt geht es aber um "Please Stop Talking", kurz PST. Und PST war nicht witzig. PST war bitterer Ernst. Während der vier Jahre des Bestehens dieser Band haben wir das ganze Spektrum menschlicher Beziehungen durchlebt. Es war eine intensive Zeit zerstörter Träume und Illusionen. Wir haben uns gefordert, gestritten, geschätzt, respektiert, verletzt, geliebt, gehasst, beneidet, hintergangen. Wir waren kreativ, impulsiv, stolz, emotional - wir waren alles Mögliche, nur eins waren wir eben nicht: Wir waren nicht witzig! PST war bitterer Ernst. Aber wir haben gute Musik gemacht - Eigene Musik, und das muss wohl wehtun.

PST erblickte das Licht der Welt im September 1983. Die Initiatoren waren Thomas Böneker genannt Böwie und Thomas Lutz. Beide sind den aufmerksamen Leser schon bekannt. Beide waren selbst keine Musiker, kümmerten sich aber bei der Nordenhamer Band "Lilac Incense" um die Technik. Bei "Lilac Incense" herrschte dicke Luft, die Band zerbrach und der Keyboarder Hergen Hasemann und Schlagzeuger Volker Hofschildt blieben über. Gemeinsam mit Böwie und Thomas Lutz hatten Sie einen genialen Übungsraum in einem Hinterhof der Erzberger Straße. Das Haus gehörte den Eltern von Böwie. Der Übungsraum war fast schon ein Studio. Ein Schlagzeugraum, ein Hauptübungsraum und ein Kontrollraum, der gleichzeitig als Aufenthaltsraum diente. Bei einer mörderischen Beachparty im Sommer 1983 saßen Böwie und Thomas Lutz gemeinsam mit Tommy und mir vollbreit am Lagerfeuer und philosophierten über unsere musikalischen Vorlieben. Wir liebten Steely Dan, Toto und Chicago. Böwie meinte, dazu müsse man schon den richtigen Schlagzeuger haben. "Stimmt!", seufzten Tommy und ich und ergänzten "und anständigen Gesang!", "Und Keyboards", "Am besten noch einen Bläsersatz!" Wir wussten worauf es hinauslief. Wir hatten bei "Swan" keinen Keyboarder und Bully am Schlagzeug und "Lilac Incense" hatte Hartmut als Sänger. Ja, so war das damals.

Weniger Wochen später standen wir das erste Mal gemeinsam im Übungsraum:

Hergen Hasemann - Keyboards, Vocals
Volker Hofschildt - Drums, Vocals
Jörg Lübken - Brass
Thomas Maréchal - Bass, Leadvocals
René Maréchal - Gitarre, Leadvocals
Jörg Eilers - Gitarre

Unser Ziel war schnell gesteckt: Schluss war es mit der Schülerbandattitüde, wir wollten berühmt werden. Wir wollten mit unserer Musik die Welt verändern und Millionäre werden. Ein Plattenvertrag musste her.

Der Bandname lag im damaligen Trend: Talk Talk, Modern Talking (würg), Talking Heads. Außerdem konnte man ihn auch abgekürzt aussprechen: Pi Es Ti, oder Psst! - wie: Seit mal leise! Raffiniert! Der Name sollte suggerieren: Seit mal leise, hört mal, was wir für tolle Musik machen! Wir hätten auf uns hören sollen. Es ist herrlich paradox, dass in keiner Band, die jemals gegründet wurde, soviel gequatscht worden ist, wie bei "Please Stop Talking". Wir haben ungefähr 200 Stunden zusammen Musik gemacht und uns 2000 Stunden lang sinnlos die Köpfe heiß geredet. Aber dazu später mehr. Anfangs lief es hervorragend.

Ruckizucki hatten wir ein Programm aus eigenen und aus Covertiteln zusammen und es wurde Zeit für unseren ersten Auftritt. 1984 traten wir das erste Mal in der Jahnhalle auf. Die Jahnhalle verfügt jetzt wie selbstverständlich über eine vernünftige Übertragungstechnik. Das war früher nicht so. Mit "Swan" hatten wir eine PA (Abk. von Public Adress, die Übertragungsanlage für das Publikum, die vor den Musikern steht, die von dieser Anlage nichts hören und daher noch eine sogenannte "Monitor"-Anlage auf der Bühne brauchen). Wobei PA der falsche Begriff ist. Die Anlage, die wir hatten bestand aus einer Endstufe und jeweils zwei Lautsprecherboxen pro Bühnenseite. Die Boxen waren handwerklich hervorragend aus 13fach verleimten Schichtholz konstruiert. Die Boxen waren mit jeweils vier 12-Zoll-Speakern und vier Piezo-Hochtönern bestückt. Jeder Tontechniker, der auch nur die Spur von Verständnis von Akustik hat würde die Boxengehäuse schwallartig voll kotzen, wenn man sie ihm als Anlage vorsetzen würde. Tatsächlich klangen die Dinger erstaunlich gut. Wir hatten damals aber auch noch nicht wirklich Ahnung, und wenn wir den Sound heute hören würden......

Bei unserem ersten Gig filmte uns Joachim Riese, der eine umwerfende Geschäftsidee hatte: Das Stadtfernsehen! Joachim drehte mit seiner Videokamera, die ungefähr 23 Kilo wog, Ereignisse in Nordenham - Preisverleihung beim Kaninchenzüchterverein, neues Löschfahrzeug für die Phiesewarder Feuerwehr, PST in der Jahnhalle usw. - und ließ die Videokassette als Endlosschleife im Schaufenster von Woolworth laufen, unterbrochen von Werbespots, die Joachim für Nordenhamer Firmen selbst drehte. Selbst heute aus der Distanz von mehr als zwanzig Jahren kann ich darüber nicht lachen, so blöd und peinlich ist das. Aber noch peinlicher war, dass ich mich zum ersten Mal selbst live sah. Mit dem Rücken zum Publikum, in gebückter Haltung. Es gibt Musiker, bei denen sieht das sophisticated aus, cool, mit anderen Worten, Miles Davies zum Beispiel hat auch so eine Haltung. Bei mir wirkte es verschüchtert, verunsichert, dilletantisch und alles andere als cool. Ich machte den Eindruck, als hätte ich mir in die Hosen gepisst. Das hing natürlich damit zusammen, dass mich schwerste Minderwertigkeitskomplexe quälten. Lübbi, unser Saxophonist, der nach Noten spielen konnte, was ihn als "richtigen" Musiker auswies, meinte, ich solle mir keine Gedanken machen, wenn ich mich verspielen würde, höre das sowieso niemand. Mit diesem Satz im Ohr und dem Bild des in sich verknoteten Gitarristen vor Augen zwang ich mich fortan so zu tun, als sei ich ein selbstbewusster Mucker.

Wir machten Fortschritte, die eigenen Titel nahmen Gestalt an. Die meisten schrieb Hergen, der dafür ein großes Talent hatte, aber auch René war überraschte uns mit wunderschönen Balladen, die er dann auch großartig gesungen hat. Bei PST trat René aus dem Schatten seines Bruders. Ebenso wie Tommy bei "Swan" entdeckte René sich als Sänger. Tommy war vor allem auf eine saubere Technik fokussiert, während René mit unglaublich viel Gefühl interpretieren konnte. Er hatte es wirklich drauf, einem Lied Leben einzuhauchen. Tommy war der typische Rocksänger und René hatte Soul mit einer unverwechselbaren Stimme. Wir hatten bei PST zwei erstklassige Leadvocalisten, die sich ergänzten, wie es wahrscheinlich nur Brüder können.

Mit Böwi hatten wir einen Tontechniker. Mit Thomas Lutz einen Roadmanager. Als zukünftige Profiband brauchten wir jetzt noch einen Manager!

Da bot sich mein Kumpel Spako an, der uns schon Gigs für "Skylark" besorgt hatte. Vor allem Hergen und Böwie fanden Spako ideal für den Posten. Spako war damals Verkaufsleiter für Gebrauchtfahrzeuge bei dem größten Bremerhavener Mercedeshändler. Spako war zwar fett aber damit auch imposant. Er trug immer maßgeschneiderte Anzüge - Kunststück, Stangenware gab es für Spako schließlich nicht - und fuhr selbst natürlich auch einen dicken Daimler. So stellten wir uns einen Manager vor. Spako übernahm den Job gerne. Verkaufen und organisieren war seine Passion. Wer glaubt, das Monopoly ein Glücksspiel ist, hat noch nie gegen Spako gespielt. Er gewann immer! Spako liebte schon als Kind solche Spiele: Börse, Vermögensbildung, Spiel des Lebens, Hotel und er beherrschte sie alle aus dem Effeff. Wir hatten immer Stände auf dem Nordenhamer Flohmarkt, ich hatte die bessere Ware, Spako die höheren Preise und am Ende auch mehr in der Kasse. Außerdem war Spako musikbegeistert. Am Ende ist es Spako ziemlich schlecht gegangen und jetzt ist er tot. Dazu aber später mehr.

Spako schaffte es jedenfalls uns auf dem Ami-Markt unterzubringen. Die korrekte Bezeichnung lautete eigentlich "Deutsch-Amerkanisches-Freundschafts-Fest". Aber alle sagten nur Ami-Markt, das war ein feststehender Begriff. Wie sang Karel Gott doch so schön: "In einem unbekannten Land, vor gar nicht allzu langer Zeit"! So kommt mir das vor, wenn ich an den Ami-Markt denke. Die Welt war in Ost und West getrennt, und zwischen den beiden Teilen bestand ein unüberbrückbarer Graben. Unser Land war das Symbol dieser Trennung. Die Weltordnung bezog aus dem Gegensatz der Ideologien und dem Schrecken eines atomaren Krieges eine seltsam wohltuende und bequeme Stabilität. Wir waren die Guten, die anderen die Bösen. Das war der kalte Krieg, und den gab es noch in den Achtziger Jahren. Keiner hätte damals gedacht, dass sich das jemals ändert. Sting hatte zu der Zeit einen Hit mit seinem Titel "Russians".

"How can I save my little boy
from oppenheimers deadly toy
There is no monopoly in common sense
On either side of the political fence
We share the same biology
Regardless of ideology
Believe me when I say to you
I hope the russians love their children too"

In Bremerhaven waren seit Kriegsende einige Tausend GI's stationiert. Die amerikanischen Truppen haben Bremerhaven ganz maßgeblich geprägt. In den Zeiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks hörten wir ausschließlich Mittelwelle. Der amerikanische Soldatensender AFN hat meinen Musikgeschmack geprägt. Die Amerikaner waren cool und ganz besonders wurde das beim Ami-Markt deutlich, der immer parallel zum Jahrmarkt in Bremerhaven auf einem angrenzenden Sportplatz - dem Phillips-Field stattfand, auf dem die Amis sonst immer American Football trainierten. Auf dem Ami-Markt gab es Hamburger lange bevor McDonalds seine erste Filiale in Deutschland eröffnete. Man bekam Hersheys Schokolade und vor allem Budweiser das die Amis in Unmengen von Eiswürfeln kühlten. Außerdem spielten auf dem Ami-Markt immer die richtig tollen Bands.

Wir waren zwar im Spätnachmittagsprogramm gebucht, aber das tat unserer Euphorie keinen Abbruch. Vor allem spielten wir während der ganzen Woche, fünf Gigs hintereinander! Ein Auftritt bringt mehr als zwanzig Proben. Die Ami-Markt Zeit hat uns gut vorangebracht. Und dann gab es - für unsere Verhältnisse richtig Geld - das wir - so viel war klar - in unsere glorreiche Zukunft investieren würden.

Einige Anschaffungen waren wichtig. Unsere Anlage war zwar okay, sie klang mit den Piezo-Hochtönern wie eine Hifi-Anlage, aber sie brachte keinen richtigen Druck. Eine Band wie wir, mit einem Tontechniker, einem Roadmanager und einem Manager brauchte auch eine richtige PA. Am besten so groß, dass man mit einem LKW vorfuhr. In Nordenham bedurfte es keiner großen Extravaganz, um als schillernd zu gelten. Werner Weimann war eine schillernde Persönlichkeit. Ihm gehörte die Discothek "Bayou". Werner war das, was man damals einen großen "Zampano" nannte. Angeblich hatte er früher mal Psychologie studiert. Auch Werner war damals wie Spako - und ich heute - von enormer Leibesfülle. Werner verstand außerdem etwas von Sounds. Die Anlage im "Bayou" klang so, wie wir auch klingen wollten. Werner fühlte sich uns außerdem verbunden. Er stand auf Musik. Das klingt jetzt irgendwie lächerlich, aber wir verstanden uns schon als Künstler, wir wollten anspruchsvolle Musik machen. Werner fand das okay, meinte aber, als Pop-Band sollte man das nicht übertreiben. Er ließ uns im "Bayou" spielen, aber unter der Voraussetzung, dass das Publikum an verschiedenen Stellen mitsingt. Wenn die Leute mitsingen, werden sie damit selbst zum Teil des Konzertes, und dann werden sie es gut finden, war seine Theorie. Blöd war er nicht, der Werner.

Werner stellte uns jedenfalls eine Anlage zusammen. Zwei Boxen der Firma D.A.S. - die ich vergeblich gegooglet habe und ein Endstufenrack. Die Boxen waren von einem anderen Kaliber, als die, die wir bisher benutzt hatten. Eine wog 120 Kilo! In der Box arbeiteten zwei 15-Zoll-Basslautsprecher. Zwei 10-Zoller für die tiefen Mitten, ein Zwei-Zoll-Horn und zwei Ein-Zoll-Treiber für die Höhen. Bass, Mitten und Hochtöner wurden aktiv getrennt und die Endstufen wogen mehr als die Boxen. Die Anlage musste nach jedem Gig über eine vierzig Zentimeter breite Treppe in den Übungsraum geastet werden! Das konnten wir nicht auch noch machen. Wir brauchten Roadies! Den Job übernahmen Kumpels von uns. Wolfgang Hnida, genannt Niedel und Fimme Adena. Später stieg Schroddi für Niedel ein. Die Jungs trugen Overalls mit der Aufschrift "PST". Jetzt hatten wir einen Tontechniker, einen Roadmanager, einen Manager, eine Anlage und Roadies. Was fehlte noch? Groupies! Nee, die hatten wir auch schon. Die Mädels können sich aber auf unsere Diskretion verlassen. Was fehlte war ein Plattenvertrag.

Ein Jahr nach unserem Debut in der Jahnhalle hatten wir dort erneut ein Gastspiel. Diesmal waren wir schon ziemlich gut aufgestellt und das Konzert war ein voller Erfolg. Spako meinte, ein Schallplattenproduzent sei im Publikum und tatsächlich, im Backstageraum taucht nach dem Gig ein verwegen aussehender Typ auf. Weiße Klamotten, dunkler Teint, das Hemd bis zum Bauchnabel geöffnet und den Blick frei gebend auf üppigsten Goldschmuck. Mit breitem italienischen Akzent gratulierte er uns zu unserer hervorragenden Leistung. Er habe die Absicht, uns ganz groß herauszubringen.

Da gibt es so einen wunderschönen Spruch: "Sollen wir Sie groß heraus bringen," fragte der Produzent, "oder finden Sie den Weg alleine?"

Noch unter dem Eindruck des Konzerts, berauscht von uns selbst, haben wir gar nicht geschnallt, was für einen halbseidenen Eindruck der Typ gemacht hat. Er stellte sich als Antonio Alba vor. Mein Gott, was für ein Auftritt, schneeweiße Klamotten und Antonio Alba! Wir vereinbarten einen Termin mit ihm, und wie sich zeigte, wohnte der Produzent in Bremerhaven und hieß in Wirklichkeit Fulvio Ziglioli. Das war zwar schon nicht mehr so beeindruckend wie Antonio Alba aber immer noch besser als Heinz Meier. Die Villa, die wir erwartet hatten entpuppte sich als eine sozial geförderte Zwei-Zimmer-Mietwohnung, die er sich mit seiner Tochter teilte, die einer von uns - ich verrate nicht wer - später dann auch gleich flach gelegt hat, aber an der Decke hing, man glaubt es kaum, ein Kronleuchter!

Flusio erklärte uns, er würde für uns ein Studio buchen. Dort sollten wir dann eine oder zwei Singles aufnehmen. Die Titel würde er in den Katalog seines Musikverlages aufnehmen und dann den großen Schallplattenfirmen - zu denen er beste Kontakte unterhielt - anbieten. Er sei lange genug im Geschäft, um zu wissen, was ein Hit würde und wir hätten gleich mehrere im Köcher. Die Aufnahmekosten hätten wir dann ganz schnell wieder eingefahren. An dieser Stelle merkten wir kurz auf: "Wie? Die Aufnahmekosten?" Die müssten wir zahlen, meinte Antonio Vulva, das sei branchenüblich. Einigen von uns war das scheißegal, andere wiederum merkten bereits etwas und wir schafften es gerade noch, eine Bedenkzeit zu vereinbaren, die die Unbedarften unter uns - darunter auch ich - unbedingt brauchten, um die knauserigen Kleingeister - darunter der notorisch abgebrannte Tommy - davon zu überzeugen, dass, wer Großes erreichen will, auch bereit sein muss, ein wenig zu investieren. Herzlichen Glückwunsch PST, jetzt habt ihr auch noch einen Schallplattenproduzenten.

Wenige Wochen nach unserem ersten Treffen mit dem fluffigen Antonio waren wir dann auch schon irgendwo im Niemandsland zwischen Osnabrück und Kassel in einem Studio und nahmen dort vier Titel auf. Kurzfristig hatte das Studio nur noch nachts Termine frei. Tagsüber gaben wir uns die Kante, schliefen dann kurz und abends nahmen wir auf. Unser Tontechniker war Marlon Klein. Marlon Klein war damals Drummer bei einer recht bekannten Band namens "Dissidenten". Die hießen tatsächlich so und waren die Hausband vom König von Saudi Arabien oder so. Er ist immer noch gut im Geschäft, und hat später sogar mal Sachen für George Harrison gemacht. Ein netter Kerl, der uns unseren Dilletantismus nicht übel nahm und uns eine geduldige Stütze war. Hergen ging es während der gesamten Aufnahmezeit total dreckig - er hing meistens im Aufnahmeraum für die Gitarren herum und kotzte dort die Überzüge der Marshallamps voll.

Antonio Salbei war am ersten Tag auch da und machte einen wichtigen Eindruck. Er hatte den Vertrag dabei, der uns das große Geld bringen sollte. Wir hätten das Ding sofort unterschrieben, aber Spako kassierte den Vertrag als Manager ein, was Fulvio Aioli deutlich empörte. Spako gab den Vertrag Jochen Laarmann. Jochen, besser bekannt als "Jauche", war so alt wie wir, aber schon ein Urgestein in der Nordenhamer Musikszene. Ich hatte mit ihm schon zu "Relation"-Zeiten zusammengespielt. Spako, Jochen und ich hatten damals eine Skatrunde. Jauche war Bürovorsteher bei einem Rechtsanwalt, der den Vertrag freundlicherweise prüfte. Das Ergebnis war erschütternd. Wir würden uns auf ewig an den Italian Stallion binden. Alles was wir jemals hervorbringen würden, würde dem Anton aus der Mietwohnung gehören. Geld würden wir dafür nicht bekommen. Fulvio Ziglioli war nix weiter als ein mieser kleiner Betrüger, der sich eine gute Masche ausgeklügelt hatte.

2005 taucht Fulvio im Geschäftsbericht der GEMA auf. Er steht dort in einer Liste gemeinsam mit Hanne Haller, Hanns-Dieter Hüsch, Albert Mangelsdorff, Ilse Werner, Reinhard Schnuckenack vom gleichnamigen Schnuckenack Reinhard Quintett und zwar unter der Überschrift: Die GEMA gedenkt ihrer verstorbenen Mitglieder. Fulvio war mit seinen geklauten Songs Mitglied der GEMA.

Es gehört zu dem schönen Irrsinn deutscher Rechteverwertung, dass man als Mitglied der GEMA am Gewinn beteiligt wird, egal, ob die Titel nun gespielt werden oder nicht. An dieser Stelle würde ich mich gerne noch ein wenig über die zweifellos korrupten Ministerialbürokraten äußern, die im Auftrag der Musiklobby den schlimmsten gesetzlichen Schrott verzapft haben, den zu verabschieden die von uns gewählten Vertreter in den Parlamenten jemals die Stirn hatten. Nur soviel: Wenn ein Kioskbesitzer in seinem kleinen Laden ein Radio laufen hat, muss er dafür an die GEMA zahlen. Wenn ich mir ein CD kaufe, mache ich mich strafbar, wenn ich einzelne Titel davon auf eine andere CD brennen, die ich im Auto höre. Internetportale, in denen Musiker die Akkorde von Liedern austauschen konnten, die sie herausgehört haben, mussten geschlossen werden. Damit wird nicht eine CD mehr verkauft, nicht ein Notenblatt. Aber dafür darf ein Typ wie Fulvio Ziglioli ungestraft unbedarfte Provinzmucker abziehen und dafür auch noch bei der GEMA kassieren. Nicht dass ich falsch verstanden werde. Urheber haben einen Anspruch darauf, dass ihr geistiges Eigentum geschützt wird! Beim deutschen Urheberrecht ist das aber zweitrangig. Hier geht es darum Menschen abzuzocken und einen Moloch zu füttern, der Kreativität nicht fördert sondern hemmt.

Aber zurück zu PST.

Die Geschäftsbeziehung zu Anatolio Schwalba nahm also ein jähes Ende. Betrüblich war natürlich, dass wir jetzt zwar astreine Aufnahmen aber keine Schallplatte hatten - ich muss an dieser Stelle daran erinnern, dass es CDs damals noch nicht gab. Demo-CDs kann man auch zu Hause brennen. Bei Schallplatten ist das etwas komplizierter. Wir entschieden unseren Siegeszug im Eigenverlag zu starten. Spako gründete einen Musikverlag und trat als Verleger in Verhandlung zu einem Presswerk, das unsere Single herstellen würde. Die brauchten dann aber ein Masterband. Wir hatten die 24-Spur-Aufnahmen, die auf zwei Stereokanäle heruntergemixt wurden und dann noch auf den Pegel und die Frequenz für die Plattenpressung gemastert werden mussten. Das Mastern haben wir bei Ronny im Studio gemacht. Ronny war ein Schlagerstar in den fünfziger und sechziger Jahren gewesen. Er hatte Hits mit "Kleine Annabelle" und "Hohe Tannen". Sein Studio war in Oberneuland bei Bremen. Sehr edel, die Gegend. Rudi Carrell hatte bei ihm "Wann wird's mal endlich wieder Sommer" aufgenommen. Gediegen und nicht billig. Aber ein netter Kerl, dieser Ronny, sehr distinguiert.

Das Cover zeichnete René, einen netzbestrumpften Fuß in High Heels zusammen mit einem verknoteten Telefonhörer. Der Telefonhörer sollte den Bandnamen "Please-Stop-Talking" symbolisieren und Netzstrümpfe in High Heels fanden wir eben geil. Auf der Rückseite war unser Pressefoto abgebildet, dass Matthias Strupowski, ehemals Bassist bei Lilac Incense, unserer Vorgängerband, gemacht hatte. Das Foto war wirklich gelungen. Renè telefonierte versonnen und die übrigen Bandmitglieder zerrten am Telefonkabel - "Please Stop Talking".

Auch wenn die Single natürlich nirgendwo gespielt wurde, sprangen Veranstalter darauf an und wir bekamen gute Gigs. Wir spielten für das Gulfhouse auf dem Stoppelmarkt in Vechta in einem riesigen Zelt. Beim Soundcheck gähnten einige der Zuhörer demonstrativ und meinten, so etwas Lahmes hätten sie noch nie gehört. Das löste bei uns eine Initialzündung aus. Den katholischen Bauerntrampeln würden wir es zeigen. Während des ganzen Gigs stand ich mit einem Fuß auf der Monitorbox und lies keinen Zweifel daran, dass ich jedem, der mir blöd kommt mit der Gitarre den Schädel zertrümmern würde. Wir waren so aggressiv, das die Luft brannte. Die Leute drehten durch. Wir mussten unser Programm zweimal hinter einander spielen. Auch wenn es uns nie wieder gelungen, eine solche Energie zu transportieren, war das unsere Feuertaufe. Wir nahmen Geld ein und investierten es mit beiden Händen in die Band. Da für uns nichts übrig blieb, wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, dass wir unsere Umsätze dem Finanzamt melden mussten. Aber wir hatten ja Spako. Spako meinte, am besten sei es, uns formal als Gesellschaft des Bürgerlichen Rechts zu konstituieren. Gemeinsam mit Jauche setzte Spako nach unseren Vorgaben einen entsprechenden Vertrag auf.

Und hier fing es jetzt an zu menscheln. Gruppendynamische Prozesse brauten sich mit solcher Kraft zusammen, dass dabei nichts anderes als ein gigantischer alles zerstörender Furz herauskommen konnte.

Hergen hegte damals erhebliche Zweifel an der Ernsthaftigkeit und Zuverlässigkeit von Renè und vor allem von Tommy. Hergen wollte nachhaltigen Erfolg und investierte in sein Lebensziel Zeit und haufenweise Geld. Tommy hingegen war es gewöhnt auf sein Talent zu vertrauen. "Wer übt kann nix", war Tommys Devise. Er hatte einen Bass und seine Stimme - das musste reichen, und Partys kamen vor Proben, basta! Hergen wusste, dass Tommy und René mit ihren Stimmen unser Kapital waren. Alle anderen waren austauschbar. Der Vertrag sollte die beiden nachhaltig an "PST" binden und damit Hergens Bedenken zerstreuen. In dem Punkt stimmten Hergen und ich absolut überein. Wenn einzelne Mitglieder die Band verlassen, sollten sie leer ausgehen. Eine Auflösung der Band einschließlich des Kapitals war nur mit Stimmenmehrheit möglich. Keiner von uns hatte Bedenken, diesen Treueschwur zu leisten. Aber wir hatten unsere Unschuld verloren, aus Kumpels wurden Vertragspartner und daraus ein Gemisch aus Eifersucht und Misstrauen, an dem die Lunte bereits brannte.

Wir waren Anfang und Mitte Zwanzig. Jeder hatte seine Probleme. Tommy hatte viel zu früh geheiratet. Seine Frau Sabine und er hatten einen Sohn, Sascha, mein Patenkind. Tommy war in der Polizeiausbildung in Bremen. Seine junge lebenshungrige Frau mit dem Kind zu Hause. Da mussten Spannungen aufkommen. Ich fühlte mich den anderen gegenüber, die ihre Musikalität in die Wiege gelegt bekommen hatten, minderwertig. Volker war mit seinem Job als Betriebsschlosser in der Metallhütte in Nordenham absolut unzufrieden. Lübbi haben wir immer den potenziellen Terroristen genannt. Lübbi erinnerte ein wenig an das Wunderkind Tate in der Film mit Jodie Foster. Lübbi wusste nicht zuviel, er verstand zuviel. Lübbi hatte eine tiefe Abneigung gegen das Establishment, dennoch war Lübbi von uns der Coolste. René hingegen war in der Zeit sehr exaltiert und steckte darüber hinaus in einer schweren Lebenskrise. Renè hatte eine obsessive Beziehung zu einer sehr attraktiven jungen männermordenden Frau. Die Gute hatte den Ruf über ganz besondere Fertigkeiten zu verfügen, was ihr einen musikalisch anmutenden Spitznamen eingebracht hatte. Sie brachte René jedenfalls die Flötentöne bei. Die Beziehung verlief für René wie eine grausame Achterbahnfahrt. Er wirkte manisch-depressiv, erlitt Kontrollverluste, die wie der Ausdruck einer Todessehnsucht wirkten. Tommy machte sich ernsthafte Sorgen um seinen Bruder und schrieb sogar einen Song darüber. Gleichzeitig lebte René auf der Bühne seine ganze Exaltiertheit aus. Er wirkte unglaublich androgyn, arrogant. René polarisierte. In Nordenham fanden ihn die Leute total scheiße. Was glaubte er, wer er war, hielt er sich etwa für etwas besonderes, besseres als die anderen. Tatsächlich war René der einzige von uns, der das Zeug zum Popstar hatte. Das haben wir aber nicht begriffen. Wir wollten schließlich seriöse Musik machen. Renés Attitüde war uns zu überzogen. Werner Weimann hatte es allerdings erkannt. Er meinte, wir sollten versuchen, einen Auftritt bei Alfred Biolek zu bekommen. Der würde bestimmt total auf René abfahren und für unsere Karriere könne René sich ruhig mal ein wenig bücken. Wir waren bestürzt, Alfred Biolek schwul? Skandalös? Wie kam Werner denn darauf? Es waren eben andere Zeiten. Rosa von Praunheim outete Bio erst fünf Jahre später.

Der anfangs herrlich naive Schaffensprozess von PST veränderte sich. Die meisten Titel waren von René und Hergen. René kam mit einer Melodie in den Übungsraum und Hergen mit einem Arrangement. Während wir bei René die Freiheit hatten, uns selbst einzubringen, diktierte Hergen uns jede Note. Auf Dauer konnte das nicht gut gehen. Wir hatten viel zu wenig Ahnung. Kunst kommt von Können und an Letzterem mangelte es bereits. Hergen spielte mir einen Akkord vor. Ein toller Akkord, den ich noch nie vorher gehört, geschweige denn gespielt hatte. Dann sagte er mir die Töne, in der Reihenfolge wie er den Akkord auf dem Keyboard spielte. Das ließ sich dann nicht auf die Gitarre übertragen, so dass ich eine andere Umkehrung spielen musste. Die gefiel ihm dann nicht. Ich habe mich erst viel später mit Harmonielehre beschäftigt, aber da war es für PST leider schon zu spät. Das Wichtigste für den Gitarristen war natürlich immer das Gitarrensolo. Das war mein Part. Weiß der Teufel woran es gelegen hat, aber Renés Solos klangen immer scheiße. René hat das natürlich genervt, er musste immer das vom Knochen abnagen, was wir ihm übrig ließen. Hergen kannte noch andere Gitarristen und hielt René und mich eigentlich von Anfang an für Dilletanten, womit er wohl auch Recht hatte. Wir waren die Kröte, die er schlucken musste, um Tommy als Leadsänger zu bekommen. Wir bildeten ständig wechselnde kleine Grüppchen in der Band und zogen übereinander her. Wenn Hergen uns einen neuen Song vorspielte, dessen Harmonien ich nicht begriff, kanzelte ich den Titel als "Tanzmucke" ab. Schlimmer konnte man Musik damals nicht herabwürdigen. Hergen entwickelte einen regelrechten Kontrollwahn. Als ich eines Tages vor der Tür zum Übungsraum stand, hörte ich drinnen eine Mördergitarre spielen. "Verdammt, jetzt hat Hergen einen anderen Gitarristen angeschleppt!", war mein Gedanke. Tatsächlich hatte er sich ein neues Keyboard - einen Mirage-Sampler - gekauft, mit dem Keyboarder alle möglichen anderen Instrumente nachahmen konnten. Lübbi meinte frustriert, in zehn Jahren gäbe es nur noch Keyboarder. Eine grausame Zukunftsvision, die sich - dem Himmel sein Dank - als unzutreffend erwies. Anstatt unser Ding durchzuziehen, hechelten wir den Trends dauernd hinterher. Nachdem wir mit englischen Texten den Durchbruch nicht geschafft hatten, stieg Hergen auf deutsche Texte um. Weil Tommy und Renè die Titel seiner Ansicht nach nicht richtig interpretierten, sang er sie, was er besser hätte sein lassen. Jede Probe wurde zur Krisensitzung. Bei einem dieser Auseinandersetzungen erklärte Hergen eiskalt, mit René und mir könne er nicht mehr Musik machen, wir seien ihm zu blind. Damit war es endlich ausgesprochen. Wir taten ihm allerdings nicht den Gefallen, aus der Band auszutreten. Im Gegenteil, während René resignierte, habe ich mir den Arsch aufgerissen und Harmonielehre und Skalen gepaukt. Innerhalb kürzester Zeit war ich Hergen in Musiktheorie überlegen und bekam einen Job als Gitarrist bei der coolsten Band in der Umgebung, bei "Una Banda". Hergen bat mich daraufhin tatsächlich, ihn bei "Una Banda" zu empfehlen.

Der erste, der dann endgültig die Fresse voll hatte, war Volker. Volker hatte sich entschieden seinen Scheißjob als Betriebsschlosser auf Preussag an den Nagel zu hängen und Versicherungskaufmann zu werden. Darauf musste er sich ausschließlich konzentrieren. Für Musik blieb da keine Zeit mehr. Für ihn stieg der Drummer von "Una Banda", Michael Jacobs, ein. Wir hatten noch ein paar Auftritte und dann eröffneten Hergen und Böwie uns, dass sie auch aussteigen würden. Gemeinsam mit Volker waren sie der Ansicht, "PST" sei damit abgewickelt. Sie wollten ausgezahlt werden, und zwar in Netto - in Höhe des Betrages, den sie beim Kauf des Equipments geleistet hatten. Lübbie, René, Tommy und ich waren aber nun einmal zu viert. Die Mehrheit der GbR. Wir ließen die Anlage von einem Händler schätzen und boten die Anteile im Gebrauchtwert an. Entweder das, oder es würde vertragsgemäß gar nichts geben. Die Strategie wurde von uns gemeinsam festgelegt. Aber Spako und ich mussten es den anderen vermittelten. Und während Tommy, Lübbie und René weiterhin eine freundschaftliche Beziehung zu Hergen, Volker und Böwie pflegte, wurden Spako und ich für die nächsten Jahre zu Staatsfeinden Nr. 1 erklärt.

Schlappe zwanzig Jahre später lachen wir darüber. Hergen, Böwie und ich sind wieder befreundet. Ich freue mich immer, wenn ich die beiden treffe, weil wir unsere Erinnerungen, Interessen und unseren Humor teilen. Hergen ist der Musik treu geblieben und bestreitet einen Teil seines Lebensunterhalts mit seinem gut gehenden Aufnahmestudio. Hergen schreibt und produziert Musik, vor allem im Schlager- und Volkmusikbereich.

Mit Volker habe ich im Anschluss an den Crash bei PST viele Jahre Tanzmusik gemacht und eine zeitlang war Volker der Drummer von Prime Time. Volker wurde in der Versicherungsbranche extrem erfolgreich, baute einige Häuser, machte in Finanzdienstleistungen, gründete einen eigenen Fond und lebte fortan auf den Bahamas. Geschäftlich ist dann einiges schief gelaufen, woraufhin Volker die Musik wieder für sich entdeckt hat. Volker ist neben seinem Geschäft als Sessiondrummer in den Staaten und auf den Bahamas tätig, wo er regelmäßiger Gast in den Compass-Point-Studios ist.

Prime Time - Ab geht die Party, die Party geht ab!!
Sonntag, April 27th, 2008
Mit Slogans ist das so eine Sache. Kurz müssen sie sein, und prägnant. Und natürlich sollen sie eine Kernaussage vermitteln. Bands brauchen Slogans. Wir haben einige davon auf Lager:
Prime Time - Your favorite No. 1 Party-Band
Der ist nicht von uns, den hat sich Helmut Dietrich einfallen lassen, als er unsere erste Website programmiert hat.
Prime Time - Wenn Musik Spaß machen soll!
Wie findet ihr den? Langweilig! Okay, stimmt irgendwie. Das kommt etwas bieder daher. Aber die Kernaussage stimmt. Außerdem ist der von mir. Also haltet euch mit eurer Kritik lieber etwas zurück.
Prime Time - Musik von den Profis der guten Laune!
Klingt professionell, ist es auch, hat uns unsere Lokalzeitung auf den Leib geschneidert.
Dave und Tommy haben früher bei den "Kiks" gespielt. Deren Slogan war:
Kiks - sonst niks!
Auf dieses schöne Leitmotiv sind sie bei einem eigens dafür anberaumten Bandtreffen nach dem Konsum von rund 300 Litern Bier und Charly gekommen. Der Spruch stand auf ihrem Anhänger. Henry, der Gitarrist hatte vorgeschlagen:
Kiks - warum Scheiße fressen, wenn man Schokolade bekommen kann!
Dazu fehlte den Memmen dann aber doch der Mut. Auf ihren Visitenkarten stand auch
Kiks - die Band, die mitfeiert!
Nachts sind nur Taxifahrer, Musiker und Betrunkene unterwegs. Fette Beute für die Polizei. Als Mucker ist man es gewohnt, die Kelle zu sehen.
"Schönen guten Abend. Führerschein und Kfz-Schein bitte! Haben Sie etwas getrunken?" "Nö, ich komme gerade vom Musik machen!"
"Ja, und?"
"Ja, dann trinke ich doch nichts!"
"Also, bei mir auf der Hochzeit hat eine Band gespielt, die waren am Ende breiter als Gäste!"
"Ja, nee, ist klar, das waren die Kiks, aber Sie haben sich bestimmt auch gedacht: Warum Scheiße fressen…….."
Und was wären wir ohne Internetz:
Es bebt der Saal, es steppt der Bär, uns vergisst man nimmermehr.
Behauptet die Freudenhausband von sich.
Soll Ihre Veranstaltung unvergessen bleiben?
fragt die "3-Pac-Partyband". Auf ihrer Website erfahren wir von der Band, dass sie die SPD zum Zappeln gebracht hat und das schafft sonst bestenfalls noch Kurt Beck.
Mit einer besonderen Vorliebe für das Apostroph stellt sich "7Lines" aus Schortens als Europa`s live'ste Coverband vor.
Wenn einem kein Slogan einfällt, kupfert man eben einen ab. Es gibt tausend Möglichkeiten. Muss es da sein, dass man uns auf einem Plakat diesen Spruch verpasst:
Prime Time - Ab geht die Party - da geht die Party ab!
Da fragt sich doch jeder, der das liest:
Geht da die Party ab oder ab da die Party geht?