Kapelle Halbeck (ab 1945)

KZW, 1960

Sie kennen jeden Hit-aber keine Noten
Die Stimmungskapelle Halbeck spielt seit 15 Jahren

1960 Robbers BlexenddNordenham.Mit einem alten Akkordion begann es. Heute verfügt die Kapelle Halbeck über moderne Instrumente im Werte von mehreren tausend deutsche Mark.Der Stolz der drei Mann starken Truppe ist ein Elektronen-Akkordion,mit dem man ein ganzes Orchester imitieren kann.Eines ist geblieben:keiner der drei Musiker liest eine einzige Note. Dafür kennen sie zum Ausgleich jeden Hit.
Bei den Hühnern begann es. Als der Chef der Truppe,Helmuth Halbeck, als Junge nach dem Krieg hinter dem elterlichen Haus in Blexen auf die Hühner aufpassen mußte, fand er ein altes Akkordion. Das Instrument war zwar schwer lädiert, aber es kamen doch noch einige Töne. Helmuth vertrieb sich die Langeweile mit Fingerübungen. Zunächst ließ er die Bässe weg-aber später gewöhnte er sich daran,auch die linke Hand einzusetzen. So übte er zunächst Melodien,die ihm geläufig waren. Ganz unmerklich kam die nötige Übung.Schließlich-Helmuth war 19 Jahre alt-wurde er gebeten, in der Nachbarschaft bei Silberhochzeiten ,grünen Hochzeiten und Geburtstagen zu spielen.Er machte sich bald als Stimmungskanone einen Name und so begann seine Karriere als Hobbymusiker .Zwei ebenso naturbegabte junge Leute stießen zu ihm. Heinz Grünberg und Dieter Ostendorf. Dieter Ostendorf rutschte dabei mehr aus Versehen in die Kapelle.:auf einem geliehenen Schlagzeug gab er nach einer halbstündigen Probe sei Dedüt.Es klappte so gut,daß er noch heute dabei ist. Zur zeit ist der "Graf von Luxenburg"der meistgefragte Schlager. Im übrigen spielt man einfach alles:auch der Beat steht auf dem Programm.Aber in Blexen schätzt man nicht die allzuharten Rhythmen.So widmen sich Helmuth Halbeck und seine mannen dem "Soul".Zu Beginn hatte sich der Bandleader in harten Rock`n Roll versucht.Die Zahl der Schlager den die drei Jungen Männer in den letzten Jahren gespielt haben,geht in die hunderte.Sie haben die Musikstücke nie gezählt. Zur Zeit verfügen sie über ein Repertoire von rund 150 bis 200 Hits. Jede Woche üben die drei Mann nach Tonart die neusten Stücke. So ungefähr weiß man ja was ankommt, meinen die jungen Musiker.