Bloody Puncture
Blutige Reifenpanne macht Musik
Reifenpannen kommen häufiger einmal vor, eine blutige Reifenpanne allerdings dürfte zumindest in Nordenham einmalig sein. Keine Angst, dahinter verbirgt sich kein schreckliches Unglück, blutige Reifenpanne ist lediglich der Name einer Nordenhamer Rockband. Nichts anderes bedeutet nämlich die deutsche Übersetzung des englischen Gruppen-Namens Bloody Puncture.
Wie die Gruppe zu diesem Namen gekommen ist? „Als unser Schlagzeuger noch auf Ariel-Trommeln spielte und wir angefangen hatten, gemeinsam Musik zu machen, klang das alles wie Bloody Puncture. Es war halt 'ne Menge Krach!", erzählt der 16jährige Rainer Vowinkel, Gitarrist der Band. Die Besetzung der Gruppe hat sich inzwischen geändert und die Zeiten, in denen die Band nur im Keller für sich übte, sind längst vorbei. Bloody Puncture hat sich als Hardrock-Band in Nordenham bereits einen Namen gemacht. Bei den Konzerten, die die Gruppe gemeinsam mit anderen Bands bisher gab, waren die Fans jedenfalls immer begeistert.
Bloody Puncture: Das sind neben Rainer Vowinkel, der auch die Musik für die Stücke schreibt, der 16jährige Bassist und Sänger Frank Pichl und der 15jährige Schlagzeuger, Sänger und Texter Oliver Galle. Sie spielen unkomplizierten eingängigen Rock und wollen mit ihren Texten „dem Publikum 'was sagen", betont Oliver. Damit die Texte auch verstanden werden können, singt die Gruppe sie auf deutsch.
Mit „was sagen" meinen die drei jungen Musiker, die noch alle die Schulbank in der Realschule oder im Gymnasium drücken, Probleme anzusprechen, die auch sie und andere junge Leute bedrücken. Zum Beispiel die Jugendarbeitslosigkeit und deren Folgen. Oliver hat dazu folgende Strophe gereimt: Er war 17 und kam gerade aus der Schule/ Keine Arbeit und da griff er gleich zur Pulle/ Jeden Abend säuft er bis zum Scheintod/ und in seinen Augen scheint schon Jonny Walkers kaminrot.
Sozialkritisch geht es auch in einem anderen Lied zu, das die Geschichte einer alten Frau erzählt, die von ihrem Sohn, der nur auf das Erbe aus ist, ins Altersheim abgeschoben werden soll. Doch die betagte Dame macht dem raffgierigen Jungen einen Strich durch die Rechnung. Sie unternimmt eine Weltreise und gibt dabei ihr ganzes Vermögen aus. Dann kommt sie in den Himmel und spielt Harfe im Engelschor.
Auch über Popper hat Bloody Puncture ein Stück im Repertoire. Tenor: Seid nicht so hochnäsig! „Popper, Punker. Rocker: das sind vielfach doch nur Schubladen, in die die Jugendlichen von den Medien gesteckt werden und von denen sie sich dann leider auch aufsplittern las-sen", gibt Frank zu bedenken.
Für die Zukunft hat sich Bloody Puncture eine Menge vorgenommen. Nachdem die Gruppe bereits in Nordenham einige Konzerte gegeben hat, streben sie an, bald auch in anderen Orten der Wesermarsch aufzutreten. „Wir wollen halt bekannt werden", unterstreicht Rainer.
hei