Sessionsband Una Banda de Musica stellt Nachwuchsgruppen Studio zur Verfügung
Butjadingen. Einige
Namen der Musiker stehen schon seit längerer Zeit - auch nach bundesweiten
Maßstäben - für guten bis hochwertigen Jazz. Die Rede ist von
der Sessionsband Una Banda de Musica, die gestern abend im Weserstrand in Nordenham
auftrat. Ausgegangen ist die Initiative zur Gründung der Band von einem
mehr oder weniger festen Zusammenschluß von Musikern, die ihren Wohnsitz
in der alten Süllwarder Schule haben. Trotz ihres relativ hohen Bekanntheitsgrades
hat die Gruppe Probleme; Probleme zumindest, wenn es um Auftritte in der näheren
Region, in Nordenham, geht. Einige Räumlichkeiten sind sogar für sie
gesperrt.Im Jahre 1979 nach Gründung der Gruppe, entwickelte sich die gemietete Schule trotz ihrer ungünstigen Lage im ländlichen Bereich recht schnell zu einem wichtigen Treffpunkt für Musiker und zu einem Stützpunkt für Insider der heimischen Musikszene. Diese Entwicklung wurde auch noch durch den Umstand gefördert, daß progressive Musik wie Jazz und elektronische Musik in der hiesigen Region wie auch im übrigen Bundesgebiet als nicht förderungswürdig erachtet wird.
Während es zum Beispiel in den Vereinigten Staaten große Förderkreise für Musik dieser Art gibt, stehen in der Bundesrepublik offensichtlich die Bemühungen des Südwestfunks durch Joachim Behrend mit seinem alljährlich ausgeschriebenen Förderkreis allein auf weiter Flur. Da der Landkreis Wesermarsch ebenso wie die Stadt Nordenham in dieser Hinsicht wenig unternehmen, stellt die Musikergemeinschaft mehrere Übungsräume zur freien Verfügung, die im Moment von sechs Gruppen genutzt werden.
Teilmieter Knut Manke richtete aus eigenen Mitteln ein komplettes Tonstudio ein. Dieses Studio wird Nachwuchsmusikern zu erstaunlich günstigen Mieten zur Verfügung gestellt. Außerdem stehen allen Fragenden professionelle Musiker mit ihrer Erfahrung und zahlreichen praktischen Tips zur Verfügung.
Überdies hat die Musikergemeinschaft Süllwarden auch schon an überregionaler Bedeutung gewonnen. In der ehemaligen Schule treffen sich häufiger Musiker aus der weiteren Umgebung zu konstruktiven Klönabenden und einmal wöchentlich findet ein Jazzworkshop statt, dessen Einzugsbereich von Bremerhaven bis Oldenburg reicht. Die Musiker hoffen, daß diese private Interessengemeinschaft auch bei weiterhin ausbleibender Förderung erhalten bleibt. Außerdem wünschen sich die Gruppenmitglieder, daß auch andere Bands aus der Umgebung die in Süllwarden gebotenen Chancen und Möglichkeiten in verstärktem Maße nutzen, zumal der hiesige Raum über ein erstaunlich reiches Spektrum an Musikern und festen Gruppen verfügt.
Solange allerdings Räume für Auftrittsmöglichkeiten, wie etwa die Aula des Nordenhamer Gymnasiums - in diesem Falle nach Auskunft der Gruppe durch das Schulamt -generell gesperrt werden, haben es diese Gruppen sehr schwer, um an die Öffentlichkeit treten zu können. In diesem Fall wirkt die Weigerung des Schulamtes der Linoleumfußboden in der Aula des Gymnasiums könne durch Zigarettenkippen noch weiter in Mitleidenschaft gezogen werden, schon fast etwas merkwürdig, wenn zugleich die Aula der Realschule mit dem gleichen Fußbodentyp angeboten wird. bz