Es geschehen noch Zeichen und Wunder: einige Monate nach der Ankündigung von Minolta ist der Blitzadapter PCT-100 tatsächlich verfügbar. Er wird zusammen mit einem Firmware-Update a1v122e,A180 auf CD ausgeliefert.
Das Teil ist für Spannungen bis 400 V ausgelegt, Polarität ist egal. Die neue Firmware verhält sich auf den ersten Blick wie die alte - aber oh Wunder: meine alte PQI-Karte läßt sich wieder benutzen! Hinzugekommen ist die Möglichkeit, im manuellen Modus für eine kontante Monitorhelligkeit zu sorgen (sonst wäre bei z. B. 1/500 sec. und Blende 8 in einem normal beleuchteten Raum keine Bildkontrolle bei der Verwendung eines externen Blitzgerätes möglich).
Das PCT-100 habe ich mit einem Stabblitzgerät Braun 400 M, diversen Stabblitzen von Metz und einem Interfit-Studioblitz ausprobiert: keine Probleme. Endlich sind verzögerungsfreie und korrekt belichtete Blitzaufnahmen möglich.
Der interne Blitz ist ohne kräftige Korrekturfaktoren eigentlich fast immer zu hell und durch den vorgeschalteten Meßblitz kommt es auch zu einer deutlichen Verzögerung, die sich beispielweise bei der Fotografie von Kindern schon negativ auswirkt.
Das Ergebnis entspricht oft nicht dem Bild, das man während des Auslösens gesehen hat. Was noch schlimmer ist: bei Kameras mit Meßblitz haben auffällig viele Personen geschlossene Augen. Die kurze Zeit zwischen Meßblitz und eigentlicher Aufnahme reicht offenbar aus, um die Augen reflexartig zu schließen. Bei meiner Fuji-Kamera ohne Meßblitz habe ich solche Ergebnisse dagegen nur sehr selten.


Was ich bei der Dimage 7 weiterhin vermisse:
1. auch mit der neuen Firmware gibt es immer noch im manuellen Modus einen Meßblitz, man ist also zwingend auf das PCT-100 angewiesen, um verzögerungsfrei mit Studioblitzen zu arbeiten. Es wäre schön, wenn sich Minolta endlich einmal entschließen könnte, den Meßblitz abschaltbar zu machen.
2. das PCT-100 verfügt über keinen Mittenkontakt, man hängt also immer am Draht und kann ohne Gebastel keinen Infrarotauslöser einsetzen, um Studioblitze drahtlos zu zünden.

Ergebnis mit dem internen Blitz: ohne Korrekturfaktoren trotz ADI und TTL eigentlich stets zu hell und mit der Gefahr roter Kaninchenaugen.
Ein erstes Ergebnis mit dem PCT-100 und einem Stabblitzgerät, dessen Reflektor gegen eine weiße Wand in einem Abstand von einem Meter gerichtet war. Trotz simpler Technik des mehr als 20 Jahre alten Blitzes eine korrekte Belichtung.
Hier wurde indirekt gegen eine relativ dunkle Holzdecke (!!) geblitzt. Die D7 war auf Kunstlicht eingestellt, was den resultierenden Farbstich weitgehend aufhob.
Erste Erfahrungen mit dem Blitzadapter PCT-100

Fazit:
der PCT-100-Adapter bietet eine starke Erweiterung der fotografischen Möglichkeiten. Wenn man damit einige Blitzaufnahmen gemacht hat, bemerkt man erst, wie diese Verzögerung durch den Meßblitz nervt. Kinderfotos beispielsweise fallen nun eher so aus, wie man sie beim Auslösen gesehen hat.
Den Vorteil des PCT-100 sehe ich nicht in erster Linie beim Umgang mit Studioblitzen (da wird auf diesen Seiten ein Weg vorgestellt, der universeller und auf jeden Fall preisgünstiger ausfällt). Durch die Verwendungsmöglichkeit von wirklich leistungsstarken Stabblitzgeräten kann man sich wesentlich mehr Möglichkeiten im Bereich der Reportage- und Pressefotografie erschließen.

Erste Erfahrungen mit dem PCT-100-Blitzadapter